(Mini-)Mietpreisbremse: längst überfällig und jetzt auch noch verwässert – Auswirkungen für Berlin bleiben abzuwarten

Zwar hat die Mietpreisbremse mit der Abstimmung der Koalitionsspitzen der Großen Koalition im Bund heute eine weitere Hürde genommen – beschlossen ist sie dadurch aber längst noch nicht. Alle warten jetzt auf den nächsten Referentenentwurf, erst dann ist eine abschließende Bewertung möglich.

Doch schon jetzt lässt sich ahnen, dass es sich eher um eine Mini-Mietpreisbremse handeln wird. Die zahlreichen Ausnahmen laden gerade dazu ein, die Regelungen gezielt zu umgehen. Was die Mietpreisbremse für Berlin bedeutet, ist daher noch ungewiss. Zwar ist auch eine Mini-Bremse besser als gar keine Deckelung bei Neuvermietung. Ob sie in der geplanten Version aber dazu beitragen kann, die Mietsteigerungen signifikant zu bremsen, bleibt abzuwarten. Sicher wird sie nicht zu flächendeckend moderaten Mieten führen – dafür sind zu viele Ausnahmen vorgesehen. Bei umfassenden Sanierungen soll die Mietpreisbremse z.B. ebenso nicht gelten wie bei Neubauten. Das setzt den falschen Anreiz, möglichst hochpreisig zu bauen, anstatt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Statt den Mieterschutz auszubauen, wird hier die Immobilienlobby befriedrigt. Außerdem werden ungerecht hohe Mieten nicht gesenkt, sondern lediglich zementiert. Mietsteigerungen, die dem Mietspiegel folgen, bleiben in ihrer heutigen Form bestehen – existierende Probleme, z.B. durch Sanierungsumlagen, werden nicht angegangen, obwohl sie mit verantwortlich sind für die Verdrängung aus den Innenstädten.

Mietpreissprünge von 30 bis 40 Prozent sind heute keine Seltenheit mehr. Dass sie nicht schon längst unterbunden werden zeigt, dass wir von einer Wende in der Wohnungspolitik noch weit entfernt sind. Der Paradigmenwechsel, den es bei der Frage des Umgangs mit den Wasserbetrieben oder der Bildung als öffentliches Gut bereits gegeben hat, muss in der Wohnungspolitik erst noch vollzogen werden.

Endlich: Milieuschutz in Neukölln für Reuter- und Schillerkiez

Die SPD in Neukölln gibt auf – zumindest ihren jahrelangen Widerstand gegen die Einführung von Milieuschutzgebieten. Der konsequente Einsatz der Bevölkerung und zahlreicher Initiativen, wie z.B. dem Neuköllner Mietenbündnis, waren am Ende erfolgreich. Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stimmte am vergangenen Mittwoch (17.9.) dem Grünen Antrag zur Einführung des Milieuschutzes in Neukölln mit großer Mehrheit zu.

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Grüner Antrag fordert Bestandsschutz für Clubs

Das vielfältige und ausschweifende Nachtleben gehört zu Berlin wie die Currywurst. Doch steigende Mieten, herannahende Wohnbebauung wie auch Beschwerden von Anwohner*innen führen immer häufiger dazu, dass Clubs verdrängt werden und schließen müssen.

Vor diesem Hintergrund hatte das Abgeordnetenhaus bereits vor mehr als einem Jahr über alle Parteigrenzen hinweg einen Beschluss gefasst, den Bestandsschutz für Einrichtungen und Stätten der Musik- und Clubkultur zu verbessern. Konkrete Maßnahmen wurden seitens des Senats (Stadtentwicklung und Kultur) bisher jedoch abgelehnt.

Wir als Grüne Fraktion fordern deshalb den Senat auf, endlich einen wirksamen Bestandsschutz für Clubs einzuführen. Bereits im Juni wurde auf Landesebene ein entsprechender Antrag eingebracht (Drucksache 17/1723), der bisher noch in den Ausschüssen beraten wird. Für Anfang 2015 ist eine Anhörung geplant. Der Antrag nennt konkrete Maßnahmen, um Lärmkonflikte, insbesondere bei heranrückender Wohnbebauung, frühzeitig zu vermeiden. So sollen Clubs besser vor Verdrängung aufgrund von Nutzungskonflikten geschützt werden.

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Rave Clean Save Green

Unter dem Motto „Rave Clean – Save Green“ demonstrierten am vergangenen Samstag Veranstalter und Gäste von Free-Open-Airs für eine umweltfreundliche Ravekultur in Berlin. Die Berlin Club Commission, die die Demo unterstützte, hatte mich als Rednerin eingeladen. Meine Rede, die ich vor der lauten bunten Putz- und Feiermeute gehalten habe findet ihr unterstehend:

Liebe Freundinnen und Freunde der Tanzkultur unter freiem Himmel, liebe Feiermeute! Schön, dass so viele mit dieser Demo ein Zeichen setzen wollen, dass Open Airs und Freiraumveranstaltungen auch zu Berlin gehören, wie die Opern und Theater, wie Currywurst und Döner.

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