Die von der GEMA für das Jahr 2013 geplante Tarifreform bedroht die Existenz der Berliner Musik- und Clubszene. Diese ist für Berlin nicht nur einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren – ob Live oder aus Lautsprechern – sie sorgt auch für den sozialen und emotionalen Zusammenhalt unserer Stadt-Gesellschaft. Die freiheitliche und hoch kreative Clubszene Berlins stellt ein Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt unter den Metropolen weltweit dar. Deshalb darf die Musik in den Berliner Clubs – egal ob im Berghain, Kitkat, Watergate, Lido oder Schwuz – nicht ausgehen.
Schokoladen gerettet?
Die Meldungen, die uns vom Schokoladen e.V. erreichen, klingen positiv. Wir begrüßen die Aussetzung der Räumung des Schokoladen, die die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gefordert hat. Ebenso gibt es jetzt positive Signale, was ein Kompensationsgrundstück angeht. Finanzsenator Nussbaum muss aufpassen, dass sich das Ganze nicht wieder zur Hängepartie entwickelt. Also gilt es weiterhin dran zu bleiben!
Die Grüne Fraktion dankt ihrer langjährigen Abgeordneten Alice Ströver und vor allem der aktiven Stadtgesellschaft für ihr stetes Bemühen um den Schokoladen und ihre vielfältigen und hartnäckigen Proteste, damit ein Stück alternativer und nichtkommerzieller Kultur in Berlin geschützt wird.
Räumung des Schokoladens aussetzen und ernsthaft verhandeln!
Als Sprecherin für Clubkultur der Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, unterstütze ich die Forderungen der Betreiber des Schokoladen e.V. und habe anlässlich der leider anstehenden Räumung des Schokoladen e.V. heute eine mündliche Anfrage im heutigen Plenum gestellt:
Kultursenator Wowereit hat die Suche nach einem geeigneten Kompensationsgrundstück für den Hauseigentümer des Schokoladens jahrelang wissentlich torpediert. Auch auf meine mündliche Anfrage hin hat der Senat sich einer konkreten Aussage über die mögliche Rettung des Schokoladen e.V. verweigert und ist nicht bereit, konkrete Maßnahmen zum Erhalt des alternativen Kultur- und Wohnprojekts zu nennen.
Foto: Das Theater im Schokohof – TISCH
Der Kultursenator hatte die Chance, die Übereignung eines konsensfähigen Grundstücks in der Ackerstraße/ Ecke Invalidenstraße an den Hauseigentümer des Schokoladen, Herrn Friedrich, voran zu treiben. Statt dessen sorgte Herr Wowereit dafür, dass diese Liegenschaft für andere, ihm passender erscheinende, Honoratioren bereit gehalten wurde.
Wir als grüne Fraktion rufen den Senat zum schnellen Handeln auf und fordern die Aussetzung der Räumung, um doch noch ein Kompensationsgrundstück zu finden. Eine Räumung der traditionsreichen Kulturstätte zum jetzigen Zeitpunkt stellt eine Provokation an die Stadtgesellschaft dar. Mit dem Schokoladen e.V. würde eines der letzten selbstverwalteten Kulturprojekte Berlins verschwinden. Der Senat kann und muss dies verhindern.
STOPP ACTA – Internationaler Aktionstag am 11.02.2012
Das Anti Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA ist in aller Munde – vor allem im Internet breitet sich der Protest gegen das geplante Handelsabkommen rasant aus. Am kommenden Samstag, den 11.02 werden tausende Menschen in ganz Europa auf die Straßen gehen und gegen ACTA demostrieren. Auch die GRÜNE JUGEND und Bündnis 90/Die Grünen lehnen ACTA ab, denn es widerspricht unseren Vorstellungen einer gerechten Welt und einer modernen UrheberInnenpolitik. Als Produkt von Geheimhaltung und Wirtschaftslobbyismus wollen wir ACTA stoppen – Wir wollen eine demokratischen und tranparenten Politik und keine Hinterzimmerverhandlungen!
Warum wir gegen ACTA sind:
•Das Abkommen wurde von einer handvoll Ländern und Teilen der Industrie ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit verhandelt. Das widerspricht demokratischen Grundsätzen
•Immernoch sind nicht alle Informationen zu ACTA offen gelegt – wichtige Zusatzinformationen bleiben unter Verschluss. So kann das Ausmaß von ACTA nicht eingeschätzt werden.
•ACTA ist eine Entscheidung in die falche Richtung: In Zeiten, in denen die Veränderung der Digitalen Revolution und der Globalisierung nach einer progressiven und gestaltenden Politik verlangt, steht ACTA für Repression und Überwachung
•ACTA könnte die Versorgung des globalen Südens mit Medikamenten gefährden und somit Menschenleben gefährden!
•ACTA ist die Durchsetzung einer völlig veralteten UrheberInnenpolitik
•ACTA führt zu Kontrolle von InternetuserInnen, auch wenn kein Verdacht besteht; außerdem wird die Rechtsdurchsetzung privatisiert
Wir rufen Alle dazu auf, am Samstag, den 11.02 gemeinsam mit vielen anderen Initiativen gegen ACTA auf die Straße zu gehen. Gemeinsam können wir zeigen, dass intransparente und demokratiefeindliche Verfahren wie dieses scheitern müssen! Tragt den ACTA-Protest in eure Landes- und Ortsverbände, überlegt euch stachelige Aktionen und beteiligt euch an den Protesten. Demonstriert laut, stark und kreativ gegen ACTA! Lasst und ein klares Zeichen gegen ACTA setzen! – Nicht nur diese Woche, sondern so oft wie nötig, um dieses Abkommen zu stoppen. Der Protest darf nicht abklingen, denn im Mai/Juni wird das europäische Parlament das erste Mal darüber entscheiden.
Beginn der Demo ist 13 Uhr am Neptunbrunnen am Alexanderplatz, kommt zahlreich!
Weitere Infos zu Acta: http://www.aktion-freiheitstattangst.org/aktivitaeten-a-news/aktivitaeten/2668-20120211-acta-stoppen