Wohnungsnot durch Eigenbedarf und Umwandlung – Senat muss handeln

Die Bezirksämter Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Pankow haben ein gemeinsames Projekt mit dem Berliner Mieterverein gegen Wohnungsnot durch Eigenbedarf und Umwandlung gestartet. Dazu habe ich folgende Stellungnahme veröffentlicht:

“Eigenbedarfskündigungen sind ein soziales Pulverfass, das explodieren wird, wenn Bund und Senat nicht handeln. Umwandlungen als Geschäftsmodell waren ein großer Verdrängungsmotor in Berlin. Das darf sich nicht wiederholen, die nächste Bundesregierung muss die Umwandlungsbremse dringend verlängern. Aber auch der Senat hätte längst handeln müssen. In Berlin übernehmen jetzt die Bezirke die Verantwortung. Eine gemeinsame Strategie gegen die Verdrängung aus den Kiezen durch Eigenbedarfskündigungen ist dringend notwendig. Gerade in den betroffenen Bezirken ist die Zahl der aufgeteilten Wohnungen hoch und in den kommenden Jahren fallen immer mehr umgewandelte oder als Eigentum geförderte Sozialwohnungen aus den Mietpreisbindungen. Hinzu kommt, dass viele Mieter*innen oft nicht wissen, dass sie in einer umgewandelten Wohnung wohnen oder der zehnjährige Kündigungsschutz längst ausgelaufen ist.

Eigenbedarf muss Ausnahme sein und darf nicht weiter als Grund für mehr Rendite geltend gemacht werden. Wir Grüne fordern Transparenz vom Senat durch ein öffentlich einsehbares Umwandlungsregister, damit Mieter*innen wissen, ob sie von Eigenbedarfskündigungen bedroht sind. Vorgetäuschter Eigenbedarf muss endlich geahndet werden sowie die Einschränkung des Berechtigtenkreises und eine frühzeitige Interessensabwägung, ob eine Eigenbedarfskündigung überhaupt rechtens ist. Die Härtefallregelung muss angepasst werden, denn es kann nicht sein, dass gerade älteren Menschen ohne Ersatzwohnraum einfach so gekündigt werden kann und sie ihr Zuhause verlieren. Wir fordern vom Bund, dass die Umwandlungsbremse entfristet wird und die Kündigungssperrfrist deutlich verlängert wird.”

Am 10.2.2025 findet zwischen 18.00 und 21.00 Uhr außerdem der Auftakt der Kampagne „Wohnungs­not durch Umwand­lung und Eigen­bedarfs­kündi­­­­gungen stoppen!“ statt. Weitere Informationen findet ihr hier:
https://www.baustelle-gemeinwohl.de/veranstaltung/start-wohnungsnot-durch-umwandlung-und-eigenbedarfskundigungen-stoppen/

Möbliertes Wohnen & Wohnen auf Zeit – Einladung zum Fachgespräch am 11.09., 19.30 Uhr

Möbliertes Wohnen & Wohnen auf Zeit – Instrumente gegen fragwürde Vermietungspraktiken

Wann: Mittwoch, 11.09.2024, 19.30 – 21.30 Uhr

Wo: Raum 311, Abgeordnetenhaus Berlin, Niederkirchnerstraße 5, 10119 Berlin

Möbliertes Wohnen auf Zeit dominiert das Angebot auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Laut IBB-Wohnungsmarktbericht wurden 2023 mehr möblierte Wohnungen auf Zeit statt regulärer, unbefristeter Mietwohnungen inseriert. Die Angebote werden oft auf Portalen, wie z.B. Wunderflats oder AirBnB eingestellt, die entsprechende Mietverträge anbieten. Im Durchschnitt bewegen sich die Mieten in diesem Segment um die 24,00 € all-in, eine Aufteilung zwischen Kaltmiete, Möblierungszuschlag, Betriebskosten etc. ist nicht ablesbar und die Mietpreisbremse wird so umgangen. Den Bezirken sind die Hände gebunden, denn nicht nur die Mietpreisbremse, auch das Zweckentfremdungsverbotsgesetz kann durch diese Vermietungspraxis ausgehebelt werden.

Welche Initiativen und Ideen gibt es für stärkere Regulierungen von möbliertem Wohnen auf Zeit auf Bezirksebene? Welche Instrumente auf Landesebene braucht es, um dieser Angebotsentwicklung entgegenzuwirken? Und was ist auf Bundesebene geplant, um wirkungsvolle Maßnahmen zu entwickeln?

Diese Fragen möchten wir mit Ihnen und folgenden Expert*innen diskutieren:

Hanna Steinmüller, MdB, Sprecherin für Wohnen 
(Bündnis 90/die GRÜNEN)
Jochen Biedermann, Bezirksstadtrat Neukölln (Bündnis 90/die GRÜNEN)
Florian Schmidt, Bezirksstadtrat Friedrichshain-Kreuzberg
 (Bündnis 90/die GRÜNEN)
Jun Chen, Sprecher für Stadtentwicklung, BVV Charlottenburg-Wilmersdorf (Bündnis 90/die GRÜNEN)

Moderation:
Michael Heinke,
Justiziar der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin

Bitte melden Sie sich für die bessere Planung an unter: katrin.schmidberger@gruene-fraktion.berlin.
Eine gesonderte Einladung mit Programmablauf wird Ihnen ca. zwei Wochen vor der Veranstaltung zugesandt.

Kiezgespräch: Grüne gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik in Berlin und Wien.

Einladung zum Live-Kiezgespräch am 10. September um 18:00 Uhr

als Rot-Rot-Grün gemeinsam im Land und als stärkste grüne Kraft im Bezirk versuchen wir seit Jahren den Ausverkauf der Stadt zu stoppen und Mieterinnen vor Spekulation und Verdrängung zu schützen. Dabei wenden wir alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente an, vom Milieuschutz, dem Vorkaufsrecht bis zum Neubau. Wir wollen den Wohnungsmarkt gemeinwohlorientiert umkrempeln und dafür neue Wege gehen. Auch der Wiener Wohnungsmarkt hat Probleme und doch sogleich hat jedoch die Stadt einen großen Vorteil: mehr als 50 Prozent der Wohnungen sind in genossenschaftlicher oder kommunaler Hand.

In unserem Live-Kiezgespräch wollen wir über diese und weitere Fragen diskutieren:

  • Welche Probleme gibt es jeweils auf den Wohnungsmärkten von Wien und Berlin?
  • Welche Rolle haben die Wohnungsbaugenossenschaften in Wien und was macht einen gemeinnützigen Wohnungsmarkt aus?
  • Wie wird der Neubau in Wien gefördert und und was kann Berlin von Wien lernen?
  • Was können wir in den kommenden fünf Jahren erreichen?

Mit dabei sind:
Peter Kraus, Grüner Stadtrat der Stadt Wien und
Florian Schmidt, Baustadtrat Friedrichshain-Kreuzberg.
Moderation: Werner Graf, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Berlin.

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Euch.

Wann? Freitag, 10. September 2021, ab 18 Uhr

Wo? Vor dem Wasserfall Viktoriapark, Kreuzbergstraße

Kiezgespräch: Mieter*innenschutz statt Verdrängung!

Einladung zum Online-Kiezgespräch am 24. Juni um 19:00 Uhr

Die Wohnungsfrage ist eine der wichtigsten sozialen Fragen. Wohnraum muss bezahlbar sein und der Geldbeutel darf nicht darüber entscheiden, wer hier wohnen kann und wer nicht mehr. Der Mietendeckel war richtig und muss jetzt durch die Bundesebene eingeführt werden. Das gilt auch für ein Verbot der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ohne Ausnahmen. Auch der Milieuschutz und das Vorkaufsrecht müssen weiter gestärkt werden. Und Gewerbemieten müssen endlich reguliert werden. Vor diesem Hintergrund wollen wir gemeinsam diskutieren:

  • Wie sieht die wohnungspolitische Bilanz der letzten Jahre in Berlin und im Bezirk aus?
  • Wie geht’s nach dem Mietendeckel weiter und was muss sich ändern, damit die Mieten dauerhaft bezahlbar sind?
  • Wie kann die Spekulation mit Wohnraum gestoppt und Verdrängung verhindert werden?
  • Welche Chancen bietet das Volksbegehren Deutsche Wohnen und Co enteignen?

Mit dabei sind u.a.:
Florian Schmidt (Baustadtrat vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg), Coni Pfeiffer von der Initiative #200Häuser, Julian Schwarze (BVV-Fraktionssprecher und Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss), Moderation: Matthias Coers (Filmemacher, Fotograf und Soziologe).

Wann: Donnerstag, 24. Juni um 19:00 Uhr, online

Zugangsdaten: